Über mich

Aktualisiert am 12.05.2018

Hi, ich bin Anja

Baujahr 1980 und komme aus dem schönen Bayern. Nach meinem Fachabitur begann ich eine Ausbildung in einem mittelständischen Unternehmen. Mit 20 Jahren schloss ich diese ab und arbeite seit dem im Vertrieb.

Ich verbringe viel Zeit mit meinen Freunden und fliege gern mit meinem Mann in den Urlaub. Auch wenn ich leidenschaftlich ins Fitnessstudio gehe, wird Schokolade wohl immer mein Lieblingsessen bleiben 😉 Ich bin heute ein lebensfroher Mensch der Spaß bei fast jeder Tätigkeit haben kann (außer Wäsche waschen) und behaupte ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben.

Das war jedoch lange Zeit anders. Denn auch ich war Opfer von zahlreichen Mobbing Attacken und kenne die Angst, Verzweiflung und den Hass, den du verspürst. Am Boden zerstört und hoffnungslos, habe ich das Mobbing am Arbeitsplatz doch besiegt.

In diesem Artikel erzähle ich dir meine eigene Geschichte. Mit möglichst viel Details und kaum einem Blatt vor dem Mund, möchte ich dir zeigen wie mich meine Mobber fertig gemacht haben, welche Folgen es für mich hatte, was für Fehler ich machte und wie ich es geschafft habe dem Teufelskreis zu entkommen.

Es ist meine eigene sehr persönliche Vergangenheit, die dir zeigen soll, dass egal wie schlimm deine Situation sein mag, es immer einen Ausweg gibt.

 

Warum ich diese Seite betreibe:

Nachdem ich fast zwei Jahre lang in der Arbeit regelmäßig gemobbt wurde, schaffte ich den Ausweg aus meiner bisher schlimmsten Lebenssituation. Ich hatte mich selbst bereits aufgegeben und glaubte nicht, dass der Alptraum irgendwann enden würde. Doch ich beendete das Mobbing und möchte dir zeigen, wie auch du das schaffst.

In der Zeit danach bemerkte ich vermehrt Fälle von Mobbing und fing an aktiv dagegen vorzugehen, indem ich als Mobbing Ansprechpartnerin in meiner Firma agierte und in Mobbing Foren regelmäßig anderen Betroffenen half. Da ich aber meine oben genannten Hobbies nicht komplett aufgeben wollte, habe ich nach einem Weg gesucht, wie ich mehr Menschen wie dir, in weniger Zeit, helfen kann.

Da lag es nahe aus meinen Erfahrungen eine Internetseite zu machen, welche unzählig vielen Mobbingopfern helfen kann und auch dir helfen wird.

Nachfolgend erfährst du sehr persönliche Einblicke in mein Leben, sowie viele Details, über mein Arbeitsumfeld. Um meine Kollegen, sowie meinen Arbeitgeber zu schützen, erfährst du keine vollen Namen und bekommst keine Bilder von mir oder beteiligten Personen zu sehen.

 

 

Meine Mobbinggeschichte:

 

Die ersten Sticheleien

Zum Ende meiner Ausbildung kam ich bereits in die Vertriebsabteilung, in welcher ich nach den Abschlussprüfungen fest angestellt werden sollte. Es war damals eine Gruppe von 13-14 Personen. Zum ersten Arbeitstag dort, brachte ich gleich Kuchen mit und fand anschließend auch schnell ins Team.

Nachdem ich in den ersten zwei Monaten allseits für meine offene und zuvorkommende Art, sowie ersten guten Leistungen gelobt wurde bekam ich immer mehr Verantwortung übertragen.

Kurz vor den bevorstehenden Abschlussprüfungen kamen jedoch bereits vereinzelte Sticheleien auf. Die vorher gelobten Fähigkeiten wurden plötzlich zu „aufdringlich, übermotiviert oder Streber“. Auch wenn mich das bereits leicht irritiert hat, schob ich das auf vereinzelte Späße, die Arbeitskollegen untereinander eben mal machen würden.

Nach erfolgreich bestandenen Prüfungen und meiner Übernahme, häuften sich die Sticheleien jedoch, sodass ich mich kaum über meine eigenen Erfolge freuen konnte. Bereits jetzt kam ich mit Anspannung und Angst morgens in die Arbeit. Angst etwas falsch zu machen, Angst etwas falsches zu sagen, Angst vor dummen Sprüchen. Also versuchte ich den zwei Kollegen, von denen die Sprüche Anfangs kamen, mit noch mehr Nettigkeit zu begegnen wie vorher.

 

Zu früh gefreut

Als sie darauf höflich reagierten, war ich super froh und erleichtert. Was ich damals nicht wusste ist, dass das einer meiner größten Fehler war und dadurch das eigentliche Mobbing erst entstanden ist.

Nach kurzer Nettigkeit verschlimmerte sich das Ganze drastisch. Die Tatsache, dass ich es meinen Mobbern recht machen wollte, brachte sie dazu mich noch viel mehr zu mobben. Was vorher ein paar Sticheleien waren, wurde zu systematischem Mobbing. Bewusst wurde mir das, als sie meinen Chef auf ihre Seite zogen. Wie sie das geschafft haben und warum plötzlich auch er anfing mich zu schikanieren war mir ein Rätsel. Er begann, indem er mir erste falsche Vorwürfe machte, die er gemeinsam mit einen Kollegen abgesprochen hatte.

Mobbing durch den Chef wird übrigens auch Bossing genannt. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel.

Es war kurz nach Mittag, als er mich in sein Büro rief. In Erwartung eines positiven Feedbacks aufgrund meines letzten Auftrags betrat ich sein Zimmer. Was dann kam, warf mich jedoch aus der Bahn.

Er behauptete, ich soll meinem Kollegen S. (um keine Namen zu nennen) einen Kunden weggenommen haben und S. vor dem Kunden schlecht geredet haben. Komplett überrascht von der Unwahrheit versuchte ich meinem Chef zu erklären, dass da ein Missverständnis vorliegen muss. Ich sagte ihm, dass ich weder etwas in der Art gemacht habe, noch jemals machen würde. Jedoch glaubte er mir kein einziges Wort und stellte mich als hinterlistige Egoistin hin. Die Tatsache, dass er mit seinen Äußerungen gleich so weit ging, löste in mir eine schreckliche Angst aus.

Als ich sein Büro wieder verlassen hatte, musste ich mir die Tränen verkneifen um nicht total loszuheulen. Stumm ging ich an meinen Schreibtisch und versuchte zu verstehen was passiert ist. Die restlichen Stunden bis zum Feierabend dauerten eine gefühlte Ewigkeit und waren voll von Fragen wie:  „Wieso ich? Warum macht mein Chef das? Hört das nie auf? Bin ich so schlimm?“

Nachdem ich Zuhause ankam brach ich in Tränen aus und konnte es einfach nicht fassen. Das Wochenende war so gut wie ruiniert. Als ich meinem Freund am selben Abend noch davon erzählte, wurde er extrem sauer auf meinen Chef und verfluchte ihn aufs übelste.

Mein nächster großer Fehler war, dass ich meinen Vorgesetzten sowie Kollegen vor meinem Freund in Schutz nahm. Für Außenstehende schwer nachzuvollziehen, jedoch möchte man sich selbst nicht als Opfer sehen und nicht gleich Hilfe von anderen annehmen, da man sie nicht belasten möchte. Als ich nicht locker damit lies S. sowie den Kollegen A. und meinen Chef D. zu verteidigen, fing ich dann auch noch einen Streit mit meinem Freund an. Obwohl er mir nur helfen wollte, war ich nicht bereit mir helfen zu lassen. Samstag und Sonntag gingen wir uns weitgehend aus dem Weg und ich blockte jeden Versuch meines Freundes, nochmal drüber zu reden ab.

Nach schlaflosen Nächten kam ich am Montag wieder in die Arbeit und hoffte nochmal das Gespräch mit meinem Vorgesetzten suchen zu können. Als ich jedoch zu meinem Schreibtisch ging bemerkte ich, dass sowohl Tastatur als auch Schreibtischstuhl fehlten. Ich hatte gehofft, dass das einfach ein Missverständnis war.

Als ich mich jedoch bei meinen Kollegen erkundigte bekam ich zur Antwort: „Blöd wenn einem was weggenommen wird oder?“ Verzweifelt, voller Angst, Schamgefühl und wieder kurz vor den Tränen stand ich vor ihnen und wusste, dass der falsche Vorwurf bereits die Runde gemacht hat. Ich ging zurück zu meinem Arbeitsplatz ohne ein Wort zu sagen und versuchte ruhig durchzuatmen. Es viel mir schwer, aber ich musste anschließend nun einmal meine Sachen suchen und fand sie nach gut 15 minütiger Suche ein Stockwerk tiefer in einer Art Abstellraum.

Als zierliche und damals noch unsportliche Frau mit 1,63 m hatte ich ganze Mühe den Schreibtischstuhl wieder an meinen Platz zu bringen, was A. und S. dazu brachte nur noch mehr dumme Sprüche zu klopfen. Es waren Sprüche wie: „Das kommt davon wenn man jemandem was klaut.“ oder „Das bisschen Sport tut dir doch gut.“

 

In den folgenden Wochen veränderte sich mein Leben sehr stark zum negativen. Durch die ständige Angst, vor weiteren Schikanen verlor ich komplett die Motivation und Freude an meiner Arbeit. Sie wurde viel eher gesagt zu einem Alptraum für mich. Teilweise fühlte ich mich am Montag morgen wie ohnmächtig, da ich das ganze Wochenende vor Angst kaum schlafen konnte. Außerdem schleppte ich ständig Selbstzweifel mit mir herum und lies meine Freunde, als auch meinen Freund J. immer weniger an mich ran.

Rückblickend geriet ich immer weiter in einen Teufelskreis, welcher sich mit jeder falschen Entscheidung die ich traf verschlimmerte. Eine dieser Entscheidungen war mein Versuch meine Mobber zu verstehen. In Folge dessen versuchte ich mir einzureden, dass das was sie über mich erzählten, gar nicht so schlimm sei und schon wieder vorbei geht. Kleine Sticheleien waren zum Alltag für mich geworden und meine Angst, Unsicherheit und Selbstzweifel auch.

 

Tiefpunkt…

Unter der dauerhaften mentalen Belastung und meinen durchgehend negativen Gefühlen sank meine Arbeitsleistung. Trotzdem lagen meine Ergebnisse immer noch im guten Durchschnitt der Abteilung, weshalb ich vor unseren monatlichen Teammeetings keine besonders große Angst hatte.

Als ich jedoch das Feedback meines Chefs bekam, war ich wieder einmal komplett vor den Kopf gestoßen. Statt zumindest einer durchschnittlichen Bewertung, machte er mich total runter. In dem Schreiben stand, dass meine Zahlen zwar im Durchschnitt der Abteilung liegen, sich meine Leistungen jedoch sehr verschlechtert haben und ich meine aktuellen Ergebnisse nur erreichen konnte, indem ich andere hintergehe und meinen Kollegen gezielt Kunden klaue.

Nach dieser falschen Bewertung meiner Arbeitsleistung, was sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlte, rannte ich aufs Klo und heulte mindestens 20 Minuten lang durch. Die nächsten beiden Tage war ich so sehr am Boden zerstört, sodass ich nicht zur Arbeit erschienen bin.

Das Feedback hatte noch keine ernsthaften Konsequenzen durch meinen Arbeitgeber nach sich gezogen, jedoch fehlte ich in den folgenden Monaten immer öfter, manchmal für ganze zwei Wochen. Das vermehrte Fehlen, löste aber weitere Folgen aus. Manchmal, wenn ich nach einer Krankmeldung wieder zur Arbeit ging, hörte ich die wildesten Gerüchte. Einmal habe ich mich angeblich von meinem Freund getrennt, das andere mal soll ich einen Unfall gehabt haben, und wieder ein anderes mal, soll ich eine Affäre mit einem Jugendlichen gehabt haben. Die Nachreden wurden immer schlimmer.

Die Spuren solcher Gerüchte äußerten sich in absoluter Hoffnungslosigkeit und in Anzeichen erster Depressionen. Ich denke es waren ca. 17 Monate die ich bereits diesen ständigen Schikanen ausgesetzt war. In der ganzen Zeit, versuchte mein Freund mir immer wieder zu helfen, jedoch machte ich ständig den Fehler, die Täter in Schutz zunehmen. Dies führte zu etlichen Streitereien und irgendwann stand nicht nur mein Arbeitsplatz, sondern auch meine Beziehung, damals waren J. und ich im jungen Alter bereits 5 Jahre zusammen, auf dem Spiel.

Als meine Probleme immer schlimmer wurden, sprach mich mein Arzt darauf an, ob ich Schwierigkeit in Job oder Privatleben hätte. Zu dieser Zeit, war ich an meinem Tiefpunkt angekommen. Schlaflosigkeit, Essstörungen, Hass auf mich selbst und meine Mitmenschen, Angstzustände usw. ließen mich auch äußerlich zu einer wandelnden Leiche werden. Auf der Arbeit hieß es, mein Drogenkonsum wäre schuld. Was natürlich Unsinn war.

Doch zurück zum Gespräch mit meinem Arzt. Meine erste Reaktion war natürlich die Verneinung der Tatsachen, doch als mein Arzt nicht locker ließ, platze es nur so aus mir heraus. Die ganze Wut, das ganze Leid welches sich über die Monate angesammelt hatte. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, versuchte er mein Selbstbewusstsein zu stärken und redete mir gut zu. Er meinte, dass ich meine Mobber konfrontieren sollte und mir jemanden aus meinem Arbeitsumfeld suchen solle, dem ich vertrauen könne.

Leichter gesagt als getan, vergingen vier oder fünf Wochen und ich konnte nie den Mut zusammen nehmen, auf die Täter zu zugehen. Nach einer weiteren Schikane, bei der mir zum wiederholten male Informationen von meinem Chef vorenthalten wurden und ich zu spät zu einer Besprechung am Freitag Vormittag kam, platzte mir vor den Kollegen der Kragen und ich fing wild an herumzuschreien.

Alle Emotionen kochten in mir über und ich konnte mich nicht mehr zurücknehmen. Es war der reinste Hass, den ich in diesem Moment auf die Menschen in diesem Zimmer hatte.

Ich stand in Tränen vor der versammelten Mannschaft und beschuldigte jeden, egal ob die Person mich gemobbt hat oder nicht. Ich nahm kein Blatt vor den Mund und mein Chef bekam die verschiedensten Schimpfwörter zuhören und auch die anderen Kollegen wurden nicht verschont.

Ich zitterte am ganzen Körper, es war als wäre ich innerlich explodiert. Anschließend bin hochrot aus dem Zimmer gestürmt, schlug die Tür mit voller Gewalt zu und verließ sofort die Arbeit.

Als ich in meinem Auto saß schlug ich wild auf das Lenkrad ein und hörte nicht auf zu weinen. Noch immer war meine Atmung eher eine Art Hyperventilation und meine Hände so zittrig wie nach einem Eisbad. Ich fühlte tausende Emotionen gleichzeitig und nachdem ich fertig mit dem einschlagen auf sämtliche Teile meines Autos war, fuhr ich in Rekordzeit nach Hause.

Ich verbrachte das Wochenende weinend in meinem Bett und ließ mich mal wieder krank schreiben. An diesem Punkt habe ich endlich aufgehört meine Kollegen zu verteidigen. Mein Freund verwöhnte mich so gut er nur konnte und gab mir letztendlich durch seine Liebe und Fürsorge wieder ein klein wenig Kraft, nachdem ich vorher in Selbstmitleid fast ertrunken wäre und mich nur noch leblos und schwach fühlte.

Auf Nachfrage meines Arztes wie es gelaufen sei, gestand ich ihm den Wutausbruch. Entgegen meiner Erwartung, warf er mir keinen Fehler vor, sondern zeigte tiefstes Verständnis. Daraufhin machte er mir folgenden Vorschlag.
Er sagte: „Anja, hör mir bitte gut zu. Egal wie schlimm es dir geht, es gibt immer jemanden, dem es noch schlechter geht. Du selbst hast die Macht und die Kraft den Teufelskreis zu beenden. Du musst nur die Entscheidung treffen, dass du das schaffst und an dieser Entscheidung hältst du fest, egal wie viele Rückschläge du einstecken musst.“

So oder so ähnlichen lauteten seine Worte.

In diese Situation haben mich etliche Fehler gebracht die ich begangen habe. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, wäre es niemals so weit gekommen. Damit du nicht die selben Fehler machst wie ich, habe ich dir einen Artikel geschrieben, der dir zeigt wie du es besser machen kannst.

 

Meine Entscheidung…

Nachdenklich über diese Worte verließ ich die Arztpraxis und fuhr nach Hause. „Die Entscheidung treffen“ sagte er. Und ja er hatte Recht. Es ist mein Leben und es sind meine Entscheidungen.

Ich hatte riesige Angst vor der Arbeit, fasste jedoch das erste mal seit über eineinhalb Jahren wieder Hoffnung. Mir wurde bewusst, dass ich aktiv etwas gegen meine Lebenssituation unternehmen musste.

Als ich donnerstags wieder in die Arbeit kam, lag bereits ein Brief mit einer Abmahnung auf meinem Tisch. Kein Wunder bei diesem Wutausbruch und ich kann von Glück sagen, dass ich an dieser Stelle nicht gekündigt worden bin. Noch bevor ich das Gespräch mit meinem Chef D. suchen konnte, kamen schon wieder erste Sprüche von den Kollegen S. und A.

Das waren gleich wieder viele Rückschläge auf einmal und ich dachte mir, dass ich meinen Chef auch morgen noch ansprechen könne. Es vergingen fast zwei Wochen und noch immer habe ich nichts unternommen. Allmählich verschlimmerten sich meine Angstgefühle und die Selbstzweifel wieder, welche ich zuvor durch die Unterstützung meiner Familie, Arztes und meines Freundes ein bisschen in den Griff bekommen hatte.

Gibt es vielleicht doch keinen Ausweg?

Ich suchte das Gespräch mit meinem Freund, der mir wieder Mut machen konnte, sodass ich mir nach ein paar Tagen fest vornahm, heute meinen Vorgesetzten D. anzusprechen. Schon als ich morgens aus dem Haus ging, hatte ich aber Bauchweh vor Angst und als ich meinen Chef im vorbeigehen sah, rutschte mir mein Herz fast in die Hose.

Ich fühlte mich, als würde ich in einen Käfig steigen, indem ein hungriger, tollwütiger Löwe wartet. Ich wusste plötzlich überhaupt nichtmehr was ich zu ihm sagen sollte und schwitzte so fürchterlich vor Aufregung, sodass ich darin die nächste Ausrede fand, um nichts zu unternehmen.

Wieder habe ich es also nicht geschafft und es nagte immer mehr an mir. Das bisschen Zuversicht, welches ich durch meine Eltern und meinen Freund erlangte, schien sich wieder in Luft aufzulösen. Jedoch riet mir mein Vater, ich solle mich so gut wie möglich nur auf positive Sachen fokussieren und in möglichst allen Sachen das Gute sehen.

Dies war ein sehr guter Rat, und nach ein paar Wochen Übung zusammen mit meinem Freund, viel es mir immer leichter.

Und tatsächlich bin ich kurze Zeit darauf im Büro meines Chefs gestanden um mit ihm darüber zu sprechen. Ich fragte ihn, weshalb ausgerechnet ich gemobbt werde, warum er das tut und ob ich was falsch gemacht hätte. Leider ist das eine völlig falsche Herangehensweise gewesen und er hat sich sauber rausgeredet mit Sätzen wie: „Er mache ja nichts, er könne nichts dafür wenn ich unfähig bin, vielleicht bin ich hier einfach nicht richtig etc.“

Die Hoffnung, das Gespräch würde mir weiterhelfen, war leider der völlig falsche Ansatz.

Doch ich hielt an meiner Entscheidung, dass Mobbing zu besiegen fest. Ich wusste vielleicht noch nicht genau wie, aber ich wusste, dass ich es schaffen werde. Allein der Mut den ich mir durch meine neue positive Denkweise angesammelt hatte, war schon der halbe Weg. Manchmal brauchen wir einfach genau das, um uns aus unserer Situation zu befreien. Menschen die uns Kraft geben und uns beflügeln, um jede Herausforderung zu meistern. Allerdings fehlten mir immer noch die richtigen Methoden um effektiv das Mobbing zu bekämpfen.

Ich probierte also verschiedenste Sachen aus und lies mich nach einer Niederlage nicht klein kriegen. Es war ein Prozess wie „Try and Error“. Ich versuchte etwas und konnte dank meines neuen Mobbingtagebuchs auswerten was funktionierte und was nicht. Nach wenigen Wochen versuchte nicht mehr meinen Mobber zu gefallen, ich war nicht mehr ängstlich, nicht mehr aggressiv, fand jemanden den ich vertrauen konnte und habe meine Gedanken stets unter Kontrolle gehabt.

Die nachfolgenden Mobbingversuche konnte ich dadurch fast immer verpuffen lassen. Einmal versuchte mein Chef mir wieder gezielt Informationen vorzuenthalten, jedoch war ich für diese Situation vorbereitet. Eine Arbeitskollegin, zu welcher ich Vertrauen aufbauen konnte, informierte mich immer rechtzeitig über alle Meetings und mein Chef war mehr als überrascht, als ich dort pünktlich anwesend war.

Nach ein paar weiteren Wochen merkte ich, dass ich dabei war das Mobbing zu besiegen. Mein Essverhalten wurde wieder normal, ich verlor immer mehr die Angst und fand wieder zu meinem alten Selbstvertrauen zurück.

Man kann sagen, dass ich durch eigenes ausprobieren gelernt habe. Hätte ich dieses Wissen vorher gehabt, so wäre es niemals so weit gekommen. Aber durch einen Wandel in meiner Einstellung und die Hilfe meiner Mitmenschen, konnte ich diesen harten Weg durchziehen und bis zum Ende gehen.

Egal wie deine Situation aussieht, es gibt keine Wundermittel. Um Mobbing zu besiegen, braucht es einiges an Ausdauer, Mut und Selbstvertrauen. Wenn du nun noch taktisch clevere Vorgehensweisen kennst, steigen deine Chancen stark an. Auch hier werden nicht alle Maßnahmen Früchte tragen, aber genau deshalb sind die zuerst genannten Eigenschaften so wichtig. Denn nur wer nach einem Rückschlag weiter macht, kann das Mobbing besiegen. All das habe ich in mein E-Book verpackt, welches du hier findest.

 

Mein Leben jetzt:

Mittlerweile bin ich Abteilungsleiterin im Vertrieb bei einer anderen Firma, die deutlich mehr Wert auf den Umgang mit ihren Mitarbeitern legt. Außerdem bin ich bereits seit 9 Jahren glücklich mit J. verheiratet und trainiere mehrmals die Woche im Fitnessstudio. Zusätzlich bin ich in meiner Firma zur Mobbingansprechpartnerin geworden und möchte mit dieser Seite noch sehr viel mehr Leuten helfen, die den Ausweg aus der Mobbingfalle suchen!

 

Mein Appel an dich:

Wenn du bis hier her gelesen hast, dann weißt du, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist, und es immer Hoffnung gibt! Egal wie aussichtslos deine Situation sein mag, du kannst es schaffen! 

Informiere dich auf meiner Seite weiter über verschiedene Aspekte von Mobbing im Job und lies die beiden wichtigsten Artikel (welche ich bereits mehrmals in diesem Artikel verlinkt habe um die Wichtigkeit hervorzuheben):

In meinem E-Book findest du noch mehr Informationen, schlüssig aneinandergereiht und mit konkreten Handlungsplan, welche dir den Weg raus aus der Mobbingfalle ermöglichen.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg!

Deine Anja 🙂